2016 haben sich der Kanton St. Gallen, das Land Vorarlberg und 22 Gemeinden beidseits des Rheins zum Verein Agglomeration Rheintal zusammen geschlossen. Hauptziel des Vereins ist die Erarbeitung und Einreichung eines genehmigungsfähigen Agglomerationsprogrammes beim Schweizer Bund. Die Region verspricht sich davon namhafte Bundesbeiträge für den Ausbau unserer Verkehrsinfrastrukturen. Der Verein ist landesübergreifend organisiert und ermöglicht eine strukturierte und enge Zusammenarbeit über den Rhein hinweg.

Region Rheintal

Das Vorarlberger und das St.Galler Rheintal gehören zu den dynamischsten und innovativsten Regionen Europas. Unser gemeinsamer Raum hat sich in den letzten dreissig Jahren enorm entwickelt und nimmt eine starke Position innerhalb Europas ein. Das grenzüberschreitende untere Alpenrheintal besteht aus 41 Gemeinden mit über 320‘000 Einwohnern. Auf beiden Seiten des Rheins sind ein Wachstum der Siedlungsgebiete, eine intensivere Nutzung des Lebensraums sowie eine stetige Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastrukturen festzustellen. Durch das Tal verlaufen parallel zwei nationale Autobahnen. Eine leistungsfähige Verbindung zwischen den beiden Hauptverkehrsachsen fehlt aber bis heute. An diesen Raum werden immer mehr auch grenzübergreifende Nutzungsansprüche gestellt, zum Beispiel in der Freizeitgestaltung. Über die Grenze hinaus verbinden viele Interessen, die nur gemeinsam wahrgenommen werden können, beispielsweise Fragen der überregionalen Verkehrsanbindung oder der Standortattraktivität. Auch das Hochwasserschutzprojekt RHESI (Rhein, Erholung und Sicherheit) wird das Tal in den nächsten 30 Jahren nachhaltig prägen.

Der Lebens- und Wirtschaftsraum Rheintal

Das Rheintal ist ein wichtiger Wirtschaftsraum mit namhaften Unternehmen wie Alpla, Julius Blum, Doppelmayr, Hilti, Hirschmann, Leica, Ölz, SFS, Zumtobel. Die grossen Unternehmen sind vor allem in den Bereichen Hightech, Metall- und Maschinenindustrie, Kunststofftechnologie, Beförderungs- und Medizinialtechnik sowie Nahrungsmittelproduktion angesiedelt. Das St. Galler Rheintal ist die bedeutendste Exportregion des Kantons St. Gallen. Von den 10,5 Milliarden Franken Exportvolumen des Kantons St.Gallen steuert das Rheintal mit über 4 Milliarden fast die Hälfte bei. Das Vorarlberger Rheintal bis in den Walgau weist mit 25’200 Euro pro Kopf gar den höchsten Exportwert Österreichs vor. Rund 60 % der Vorarlberger Waren und Dienstleistungen werden ins Ausland verkauft, damit ist Vorarlberg bundesweiter Exportchampion. Die Exportquote Gesamtösterreichs liegt im Vergleich dazu bei 42 %. Noch höher liegt der Exportanteil des St. Galler Rheintals. Über 90 Prozent aller im St. Galler Rheintal hergestellten Güter finden den Weg ins Ausland. Auf jede Rheintaler Vollzeitstelle kommt ein Exportvolumen von über 132‘000 Franken. Der Schweizer Durchschnitt liegt hier bei rund 40‘000 Franken.

Der Grossteil der Rheintaler Bevölkerung lebt und arbeitet innerhalb der Region. Über 6‘000 Vorarlberger pendeln täglich ins St. Galler Rheintal an ihren Arbeitsplatz.

Das Rheintal verzeichnet beidseits des Rheins ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum. Gleich nach Wien ist das Vorarlberger Rheintal die dichtest besiedelte Region Österreichs. Konträr zur monozentrischen Struktur einer Grossstadt verteilen sich die regionalen Zentren über Vorarlberg und schaffen einen urbanen Grossraum, der fast nahtlos in das Schweizer Rheintal übergeht, welches ähnlich strukturiert ist. Laut Prognosen werden im Jahr 2030 über 360‘000 Menschen (2015: 320‘000) in der Region Rheintal leben und arbeiten.

Das Projekt Rhesi steht für RHein – Erholung – SIcherheit

Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi ist die erste grosse Etappe der Umsetzung des Entwicklungskonzepts Alpenrhein, welches im Jahr 2005 von den Regierungen Vorarlbergs, Liechtensteins, Graubündens und St. Gallens unterzeichnet wurde.
Wie es der Name «RHESI» (Rhein, Erholung und Sicherheit) sagt, ist das Thema «Erholung» integrierender Bestandteil des Projektes, welches neben dem Thema Sicherheit aktiv zu bearbeiten ist.
Das Thema «Freizeit und (Nah-) Erholung» wird im Projekt RHESI mit Fokus auf den Gewässerraum behandelt.

Freiraum Rheintal

Natur und Erholung kennen keine Grenzen. Aufgrund einer länderübergreifenden Initiative der Gemeindepräsidenten und Bürgermeister von Lustenau, Hohenems, Diepoldsau, Altach und Mäder, ist die vorliegende Karte als Gemeinschaftswerk entstanden.

Die Karte zeigt ein Gesamtbild des Natur- und Erholungsraums Alter Rhein und informiert über die gemeinsame Geschichte. Sie ist ein schönes Projekt von Partnerschaft, mit einem Mehrwert für die Bevölkerung und die Besucher über die Grenzen hinweg – eine Entdeckungsreise, die sich lohnt.