In der Gemeinde Altach wurde im Zuge der Straßenbenennung im Jahre 1950 ein wenig Ordnung in das Durcheinander der Hausnummer gebracht. Im Laufe der Jahre sind immer wieder neue Straßennamen dazugekommen. Jeder einzelne hat eine Bedeutung und kann mit der Gemeinde bzw. dem Land in Verbindung gebracht werden. Heute werden die Alemannenstraße (1987), die Keltenstraße (1985) und die Räterstraße (1993) genauer vorgestellt.

Diese drei Straßen sind den Urbewohnern Vorarlbergs gewidmet. Als erste sind die Räter ab etwa 1500 vor Christi in unserem Lande fassbar, ein Volk, das sich von Tirol über Graubünden bis in die Schweiz niedergelassen hatte und dessen Sprache und Schrift noch völlig im Dunkeln liegen. Um 600 vor Christi kamen die Kelten, die das große Gebiet von den britischen Inseln über Frankreich, bis Kleinasien bewohnten, an den Bodensee. Die auf höherer Kulturstufe stehenden Brigantier, so hieß unser keltischer Stamm, brachten die Räter in unserem Lande bald ganz unter ihre Botmäßigkeit und wurden so zum ersten staatstragenden Volk in Vorarlberg.

Nach der anschließenden, fast 500-jährigen Römerherrschaft – eine Römerstraße fehlt also in Altach noch – kamen ab dem 6. Jahrhundert die Alemannen, ein germanischer Stammesverband, der sich im 3. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Schwabenlandes aus verschiedenen, vom Norden herabgezogenen Gruppen zusammengeschlossen hatte. Nach vielen Beutezügen in den Süden und in den Westen wurden sie vom Frankenkönig Chlodwig schwer geschlagen, und einige ihrer herrenlosen Gruppen fanden über die Schweiz auch in unsere Gegend, bildeten punktuelle Siedlungsinseln und durchdrangen in der Folge das ganze Land. Der von Rom aus auch über unser Rätien herrschende Ostgotenkönig Theoderich hatte den Franken Einhalt geboten und die flüchtenden Alemannen aufgenommen.

Keltenstraße