Zwei Straßenzüge waren es, deren Neu- bzw. Ausbau in den Jahren 1905/1906 beschlossen und durchgeführt wurden, und zwar die Aufschließungsstraße durch das Starkenfeld und die Straße zwischen Bauern und Hohenems-Schwefel, die zum Unterschied zur Starkenfeldstraße in völliger Einmütigkeit verbessert und ausgebaut werden konnte.
Der Bau der Starkenfeldstraße stieß dagegen bei einigen Betroffenen auf heftigen Widerstand. Bei der Starkenfeldstraße, der späteren Schmiedgasse und seit der Einführung der Straßenbenennung der Schweizerstraße, handelt es sich um das zwischen dem Gassegraben und dem Mühlbach – damals noch offene Gerinne – befindliche Stück der in die Nachbargemeinde Mäder und in die Schweiz führenden Straße (Schweizerstraße 43 bis 48). Der erste Bauabschnitt umfasste den Ausbau des bestehenden, etwas besseren Fußweges in eine Fahrstraße. Der zweite Bauabschnitt, eine völlig neue Straße, sollte ein neues Siedlungsgebiet erschließen, wogegen sich einige Grundbesitzer wehrten. Sie hätten lieber den Ausbau des vorhandenen Fußweges gesehen. Anlässlich einer den Bauarbeiten vorausgegangenen Kommissionellen Begehung durch die Anrainer und Grundbesitzer sowie Vertreter der Gemeinde soll sich folgender Vorfall zugetragen haben: Franz Josef Kopf (Rota Schrieners), ein Befürworter des Straßenneubaues und der an der Felderstraße wohnende, eine ablehnende Haltung einnehmende Johann Sandholzer seien sich in die Haare geraten. Sandholzer meinte nicht ganz zu Unrecht, dass eine Straße einen schweren Körper darstelle, der unter Umständen den Grundwasserlauf hemmen könnte, was sich bei besonders starkem Regenwetter nachteilig auf den Abfluss des Sicherwassers auswirken würde, so dass die Anrainer der Gefahr des Ertrinkens ausgesetzt seien. Kopf, der leicht reizbar war, sehr zornig werden konnte und sich gerne der hochdeutschen Sprache bediente, soll ihm darauf erwidert haben, er habe noch nie gehört, dass ein Stöpsel ertrunken sei. Die Straße wurde schließlich gebaut, nachdem die Interessenten einen Kostenbeitrag von zusammen 200 Gulden (=400 Kronen) aufgebracht hatten. Heute muss man der damaligen Gemeindevertretung für ihre Weisheit ein Lob aussprechen, da diese Straße der Zubringer zur Autobahn werden sollte. Nach kurzer Zeit wurde die neue Straße mit mehreren stattlichen Häusern verbaut, was ihr im Volksmund den Spottnahmen „Millionengasse“ einbrachte.