Ein Altacher, der ein blutjunger Autodidakt war, ein Armer, über den das ganze Dorf lächelte. Und doch gibt es kaum jemanden, der seine „naiven“ Bilder gesehen hat, etwas von der Malerei versteht und nicht in Ehrfurcht seinen Namen ausspricht: Der kriegsversehrte Stickereiarbeiter Otmar Burtscher.
Am Vorabend von Weihnachten 1917 trifft eine Kugel den Gefreiten, Musiker und Sticker Otmar Burtscher. Der 23-jährige Altacher überlebt den Kopfschuss im Schützengraben oberhalb der venetianischen Tiefebene, aber sein Leben ist von da an das eines Außenseiters, eines Behinderten, dem man es nicht gleich ansieht. Später entdeckte der Autodidakt die Malerei für sich. Mit seinem Leben und seiner eigenartigen Kunst hat er nach dem Urteil von Kennern Maßstäbe gesetzt. Erst nach seinem Tod 1966 ist sein Genie als naiver Expressionist erkannt worden. Es folgten Ausstellungen in Bregenz, St. Gallen, Lugano, Götzis und Singen. Die Bilder des Malers oder besser Künstlers erzielten Höchstpreise.