Sonntagsschülerinnen im Jahre 1927
Die Sonntagsschülerinnen im Jahre 1927

Die Sonntagsschülerinnen 1927/28 mit Lehrerin Ottilie Kopf, Pfarrer Schmid und Frühmesser Fleisch auf der Eingangsstiege des Schulhauses.

Kann man sich heute vorstellen, dass die 14- bis 17-jährigen Mädchen – vielerorts auch Burschen – an den Sonntagnachmittagen, von 14.00 bis 15.30 Uhr, später von 12.00 bis 13.30 Uhr, die Schulbank drücken mussten. Dabei war diese „erste Einführung in den Hausfrauenberuf“ nicht einmal so unbeliebt, gehörten die Mädchen und Buben nun doch auch zu den Großen und durfte etwas mehr vom Leben erfahren. Im vorherigen Jahrhundert (bis 1869) gehörten die dreijährige Wiederholungs- oder Sonntagsschule und die sonntagnachmittägige „Christenlehre“ in der Kirche ganz allgemein zur Schulpflicht. Ohne die beiden Zeugnisse durfte kein Lehrling freigesprochen werden. 1892 empfahl der Landtag die Wiedereinführung, man wollte die Schulentlassenen weiter unter Aufsicht halten. In Altach war es 1903 wieder soweit, allerdings nur für Mädchen.