Verwandte und Freunde nützten die schönen Sommersonntagnachmittage zu Spaziergängen in die nähere Umgebung, auf den Sonderberg, die Götzner Rütte oder nach Meschach.
Aber erst nach der Sonntagsnachmittagsandacht in der Kirche und einem anschließenden Kaffee zu Hause traf man sich, in den besten Kleidern die Mädchen und Jungfrauen, in hohen Stehkrägen, mit Hut, behandschuht und Spazierstock die jungen Herren. Die hohen Schnürschuhe der Damen und Herren waren nicht als Wanderausrüstung gedacht, Halbschuhe gab es damals in Altach noch nicht. Auf dem Bild von etwa 1919 sind Freunde aus den Familien der „Lehrers, Enders, Listers und Schriners“ zu sehen. Von größeren Sonntagnachmittagsausflügen berichtet z. B. Ferdinand Längle in seinem Tagebuch: Wie er 1918 als 52-jähriger mit Verwandten zum ersten Mal nach Viktorsberg kam, nach Rankweil pilgerte oder auf dem Umweg über Bad Haslach Bekannte in Dornbirn-Hatlerdorf besuchte, alles auf Schusters Rappen. In der heutigen Zeit werden die Sonntagnachmittage eher für Spaziergänge am Alten Rhein oder im Ried genutzt.