1912 gründete der ehemalige Hirschenwirt Gustav Morell mit einem Kompagnon die größte Altacher Stickereifabrik mit ca. 60 Beschäftigten und 20 Maschinen.
Sie waren alle schon mit Automaten ausgerüstet, die anstelle des Stickers die Steuerung für das jeweilige Muster zu übernehmen hatten. Auf dem Foto inspiziert der Firmenchef den Fortschritt der Aufstellungsarbeiten und hofft auf einen baldigen Produktionsbeginn. Handstickmaschinen waren in allen Gemeinden des Rheintals verbreitet, aber vornehmlich in Lustenau und Altach wagten die Sticker die rasche kapitalintensive Umstellung auf die größeren viel produktiveren Schifflistickmaschinen, für die zudem jeweils noch neue Betriebsgebäude, Sticklokale genannt, gebaut werden mussten. So standen 1912 zwar noch an die 100 Handstickmaschinen im Dorf, aber auch schon fast ebenso viele Schifflistickmaschinen. Altach blieb also ein ausgesprochenes Stickereidorf und bekam wegen dieser einseitigen Wirtschaftsstruktur die Krisenzeiten der modeabhängigen, reine Luxusartikel erzeugenden Branche immer wieder schmerzlich zu spüren.