Wie im übrigen Vorarlberg musste auch Altach während des Krieges seine Glocken für den Metallbedarf des Militärs opfern.
Am 22. August 196 wurden die zwei größten (mit 879kg und 428kg) und die kleinen aus der Lourdeskapelle sowie vom Armenhaus abgeliefert, im Juli 1917 folgte auch die dritte Glocke mit 274 Kilogramm. Die übrig gebliebene kleinste – sie diente in der Zwischenkriegszeit als Totenglocke – wurde im zweiten Weltkrieg konfisziert. Diese Glocke wurde im Volksmund als „Zügenglöcklein“ – im Sinne von „in den letzten Zügen liegen“ oder sterben – bezeichnet. Die 7000 Kronen Entschädigung aus diesen Aktionen waren schon bald nicht mehr das Papier wert, auf dem die Banknoten gedruckt worden waren. Bereits kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bestellte die Gemeinde im Jänner 1920 bei der Firma Böhler in Kapfenberg vier Stahlglocken (mit 840, 406, 306 und 130kg). Sie wurden am 23. März 1920 von Abt Dr. Kassian Haid vom Kloster Mehrerau eingeweiht. Die Kosten betrugen 19.192 Kronen und wurden durch Spenden aufgebracht. Bereits 1923 wollte man die Glocken umgießen lassen. Man hatte inzwischen neuere „wie Bronze klingende“ Kapfenberggeläute gehört. Verhandlungen mit dem Stahlwerk blieben ergebnislos, und nach einem Offert der Glockengießerei Kempten über vier Bronzeglocken für 170 Mio. Kronen – schon mitten in der galoppierenden Inflation – war Schluss der Debatte. 1962, nachdem für die neue Kirche ein großes Geläute angeschafft worden war, schenkte man die Stahlglocken der Pfarrgemeinde Lorüns.