Das Automobilzeitalter begann in Altach mit einer Verkehrsübertretung: Im November 1912 musste Gustav Morell „wegen Übertretung der Bestellung eines nicht geprüften Autolenkers“ fünf Kronen Buße bezahlen.
Auch in den folgenden Jahren hatte die Gemeinde immer wieder Einnahmen wegen Verstoßes gegen die sogenannten „Autovorschriften“, obwohl noch niemand im Dorf ein solches Wunderwerk sein Eigen nennen durfte. Sieben Jahre später und immer noch drei Jahre, bevor der erste Altacher ein Kraftfahrzeug erwarb, ereignete sich schon ein erster schwerer Autounfall. Am 21. Juni 1919 fuhr ein Kaufmann aus Höchst in vollem Tempo in die geshclossenen Bahnschranken. Der Fahrer und ein Mitfahrer wurden schwer verletzt und rangen im Krankenhaus Hohenems um ihr Leben. Dabei hätte der Unfall noch schwerere Folgen haben können, denn ein nur wenig später vorbeifahrender Zug verfehlte das Autowrack nur um Zentimeter. 1922 war es dann so weit: Stickereifabrikant Gustav Morell erwarb das erste Automobil in der Gemeinde Altach. Er benutzte es für gewerbliche Zwecke. 1926 gab es schon sechs Automobile im Dorf, und Vorsteher Giesinger schrieb damals weitsichtig in die Turmknopfchronik: „Wieviel werden es sein, wenn diese Schrift wieder gelesen wird? Wenn bis dort nicht alles „fliegt“, dürften es viele sein.“ In der Übersicht waren Last- und Personenkraftwagen zusammengefasst. Laut offizieller Statistik gab es 1926 in Altach zwei PKW, vier LKW und acht Motorräder. Obwohl die Gemeinde noch zwei Jahre zuvor das Fahren von Kraftfahrzeugen auf der Riedstraße verbieten musste, weil diese dafür nicht geeignet war, konnte der Siegeszug des Autos nicht mehr aufgehalten werden.