Im Haus, Achstraße 13 (1976 abgebrochen, jetzt Parkplatz Billa Plus), befand sich von 1919 bis 1938 das Gemeindeamt
Im Haus, Achstraße 13 (1976 abgebrochen, jetzt Parkplatz Billa Plus), befand sich von 1919 bis 1938 das Gemeindeamt

In diesem Hause, Achstraße 13 (1976 abgebrochen, jetzt Parkplatz Billa Plus), in der Kanzlei mit den zwei Fenstern über der Stalltür, befand sich von 1919 bis 1938 das Gemeindeamt.

Im Einmannbetrieb bewältigte der Vorsteher Gregor Giesinger (Großvater des heutigen Bürgermeisters Markus Giesinger) die gesamte Verwaltung. Hilfesuchende in der Nachkriegsnot, Arbeitslose in der Hoffnung auf Einstellung bei den verschiedenen Arbeitsbeschaffungsaktionen (Kultivierung der Rheinauen zu Pachtäckern, Regulierung der Wasserläufe, Straßenarbeiten), von den Banken bedrängte verschuldete Sticker, verurteilte Schmuggler, um Herberge im Armenhaus bittende Handwerksburschen (durchschnittlich zwei täglich) gingen hier ein und aus. Brotbüchlein für jede Familie, Schuhe für arme Schulkinder, Ausgabe von verbilligten Lebensmitteln (z. B. von „Bundeswurst“, 1933) – der Vorsteher hatte alle Hände voll zu tun und genoss das Vertrauen der Bevölkerung. Der Junglehererin müsse er mehr auszahlen als er selbst, samt Beistellung des Amtszimmers, an Gehalt beziehe, klagte er 1929. Statt 250 bekam er von da an 350 Schilling.

Das alte Gemeindeamt und im Vordergrund der ehemalige ADEG Riedmann
Das alte Gemeindeamt und im Vordergrund der ehemalige ADEG Riedmann
Das Ortsbild wird im Jahre 2021 vom bestehenden Supermarkt geprägt
Das Ortsbild wird im Jahre 2021 vom bestehenden Supermarkt geprägt