Das einzige Bild, das Altach während der Hochwasserkatastrophen 1888 und 1890 zeigt, wurde aus sicherer Entfernung vom Götzner Vogelherd aus aufgenommen.
Wie eine Insel ragen Kirche, Obstbäume und Häuser aus dem weiten Überschwemmungssee heraus. Zwei Wochen lang standen 110 Handstickmaschinen in 1,5 bis 2m tiefem Wasser. Die ersten Hilfsgüter wurden aus Booten und Flößen durch die Fenster gereicht. Die verwüsteten und verschlammten Felder mit den eingeebneten Bächen mussten neu vermessen, die Häuser mit einem „erprobten Mittel“ desinfiziert werden. Unter dem Eindruck dieser Schreckenstage und -wochen kamen die Verhandlungen zwischen Österreich und der Schweiz wieder in Gang und führten 1892 endlich zum Staatsvertrag über den Fußacher und Diepoldsauer Rheindurchstich. Während der Fußacher Durchstich programmgemäß am 6. Mai 1900 eröffnet werden konnte, dauerte es bis zur Fertigstellung des Diepoldsauer Durchstichs wesentlich länger. Dieser konnte erst 23 Jahre später, am 18. April 1923, durch eine etwas missglückte Sprengung des Abschlussdammes in Betrieb genommen werden.