Die Gemeinde Altach darf sich rühmen, im „Riedle“ die erste öffentlich geförderte Siedlung Vorarlbergs errichtet zu haben. Der junge Architekt Dipl. Ing. Ernst Längle – damals noch mit seiner Dissertation in Wien beschäftigt – hatte mit großem Interesse die Anfänge des Siedlungsbaues in anderen Bundesländern beobachtet und die Idee in seinen Heimatort mitgebracht.
Seinem Rat folgend, nahmen 20 meist arbeitslose Männer im Rahmen einer Genossenschaft mit Emil Fend, Willi Zipper und Alfons Müller als Obmann, Geschäfts- und Bauführer das von den meisten für utopisch gehaltene Projekt in Angriff. Die Siedler hatten 10 Prozent der Bausumme, (700 Schilling) und die 180 Schilling für den Baugrund aufzubringen, 4500 Schilling wurden als Bundeszuschuss zugesichert. Ein 10 Ar großes Grundstück pro Haus sollte die Möglichkeit bieten, durch Gartenbewirtschaftung und Kleintierhaltung zur Selbstversorgung beizutragen. Am 17. September 1934 wurden die ersten zwei Keller ausgeschaufelt, am 2. Juni 1935 konnte die „Dollfuß-Siedlung“ unter Beteiligung der ganzen Bevölkerung eingeweiht werden.