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Großes Interesse am Buch: "Vorarlbergs letzte Hinrichtung"
Am Montag, dem 22. Januar 2024, fand im KOM Altach eine eindrucksvolle Buchpräsentation statt, die das Publikum auf eine Zeitreise zurück in das Jahr 1946 mitnahm. Autor Harald Walser präsentierte sein aktuelles Werk und durfte sich über viele Gäste freuen.
Rund 250 Besucher, darunter hochrangige Persönlichkeiten wie Bürgermeister Markus Giesinger, Vizebürgermeisterin Susanne Knünz Kopf, die Landtagsabgeordneten Bernhard Weber und Eva Hammerer, sowie der Musiker Reinhold Bilgeri, lauschten gebannt den Ausführungen von Harald Walser. Der Autor aus Altach erläuterte eingehend seine Beweggründe für die intensive Recherche und das Schreiben seines Buches “Vorarlbergs letzte Hinrichtung”. Mit einem tiefen Einblick in die Hintergründe des brutalen Doppelmords, der Ende September 1946 Altach erschütterte, zog er die Zuhörer in den Bann seiner Erzählung. Der Täter, Egon Ender, wurde damals bereits nach wenigen Tagen gefasst. Die Zeit, in der das Verbrechen geschah, war von einer rigorosen Justiz geprägt. Bis 1948 gab es im Falle von Mord keinerlei Spielraum für ein Gericht: Die Todesstrafe musste verhängt werden. Die Exekution von Egon Ender am 16. September 1947 war somit die letzte Hinrichtung in Vorarlberg, obwohl alle sechs Berufs- und Laienrichter eine Begnadigung empfohlen hatten.
Die Buchpräsentation bot nicht nur historische Einblicke, sondern stellte auch eine Plattform für die Diskussion offener Fragen und zahlreicher Theorien rund um die Gräueltat dar. War Egon Ender tatsächlich ein Einzeltäter? Wie lässt sich die Kaltblütigkeit des jungen Mannes erklären, und was trieb ihn zu dieser Tat? Die Unumgänglichkeit der Vollstreckung der Todesstrafe wurde intensiv hinterfragt. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Laudatio von Alfons Dür, Präsident des Landesgerichts a. D., der mit seiner Erfahrung und Expertise zusätzliche Perspektiven zu den juristischen Aspekten des Falls einbrachte. Dür würdigte nicht nur die akribische Arbeit des Autors, sondern betonte auch die Bedeutung einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit der Geschichte und den moralischen Fragen, die sie aufwirft.
“Vorarlbergs letzte Hinrichtung” von Harald Walser verspricht nicht nur eine spannende Lektüre, sondern trägt auch dazu bei, die Erinnerung an dieses tragische Kapitel der Altacher Geschichte wachzuhalten und weiterhin kritisch zu reflektieren.