Home » Bedenken werden ernst genommen – Entlastung der Bevölkerung vom LKW-Verkehr ist oberstes Ziel

Bedenken werden ernst genommen – Entlastung der Bevölkerung vom LKW-Verkehr ist oberstes Ziel

Die Initiatoren einer Bürgerinitiative werden am Freitagnachmittag, den 15. März, der Gemeinde Altach die zuvor gesammelten Unterschriften im Zusammenhang mit der geplanten Verkehrslösung für das Gewerbegebiet Große Wies / Unter Hub übergeben. Vizebürgermeisterin Susanne Knünz wird diese stellvertretend für die Gemeindevertretung bzw. Bürgermeister Markus Giesinger, der terminlich verhindert ist, entgegennehmen.

LKW Ausweiche Unter Hub

„Leider haben die Initiatoren der Bürgerinitiative Datum und Uhrzeit der Übergabe der Unterschriften schon im Vorfeld und ohne gemeinsame Terminabstimmung vorgegeben. Unser Angebot seitens der Gemeinde, das Treffen auf einen für alle passenden Termin vorzuverlegen oder zu verschieben, wurde leider ebenfalls nicht angenommen“, erklärt Bürgermeister Markus Giesinger. „Als Bürgermeister von Altach habe ich die Initiatoren auch zu einem Gespräch eingeladen. Das Angebot steht natürlich weiterhin, wurde aber bis dato leider auch nicht angenommen“, so Giesinger.

Natürlich wird das Anliegen innerhalb der vorgesehenen gesetzlichen Frist der Gemeindevertretung zur Kenntnis gebracht und darüber beraten, informiert die Gemeinde weiter. „Anschließend wird es eine Rückmeldung mit einem neuerlichen Gesprächsangebot an die Initiatoren geben“, bekräftigt Bürgermeister Giesinger bereits im Vorfeld.

Entlastung von LKW-Verkehr

Seitens der Gemeinde läuft parallel weiterhin noch die erweiterte Variantenuntersuchung zur Entlastung des besiedelten Gebietes Große Wies / Unter Hub vom Schwerverkehr. „Sobald diese Ergebnisse vorliegen, werden wir die Diskussion in den Gremien und mit den Betroffenen führen sowie die Bevölkerung objektiv dazu informieren“, erklärt Bürgermeister Giesinger, und er ergänzt: „Entsprechend dem deutlichen Auftrag der Mehrheit der Bevölkerung aus der Volksabstimmung wird sich die Gemeinde Altach für die Umsetzung des Kiesabbau-Projekts einsetzen. Als Gemeinde sind wir bemüht, sowohl den Anrainer:innen der verkehrsgeplagten Straßen als auch den natursuchenden Menschen eine gute Lösung anzubieten“, bestätigt Bürgermeister Giesinger einmal mehr.

Ziel der Gemeinde ist:

  • Reduktion des LKW-Verkehrs in unseren schmalen Wohnstraßen
  • Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Bewohner im besiedelten Gebiet
  • Umsetzung des Projektes Kiesabbau laut Auftrag aus der Volksabstimmung vom 1. Dezember 2019
  • Weiterhin für die Anbindung an die Raststätte einstehen und dafür kämpfen

Petition mit teils falschen Inhalten

Zur initiierten Unterschriftenaktion hebt Giesinger hervor: „Ich möchte festhalten, dass hier seitens der Bürgerinitiative in der Bewerbung der Petition mit Argumenten gearbeitet wurde, die inhaltlich nicht korrekt sind und die wir so nicht stehen lassen können, wie nachfolgend einige Beispiele zeigen.“

Sicht der Bürgerinitiative: „Naherholung wird für Kies und Aushub geopfert.“
Die Gemeinde informiert: Die Gemeindevertretung hat einen Beschluss gefasst, wonach die Entlastung unabhängig von der Umsetzung des bewilligten Kies- und Sandabbaus mit anschließender Wiederverfüllung auf GST-Nr. 1576, GB Altach erforderlich ist.

Sicht der Bürgerinitiative: „Es wird eine neue Straße quer durch das Naherholungsgebiet gebaut.“
Die Gemeinde informiert: Bei der Trasse Kratten würde eben keine neue Straße gebaut werden. Es werden bestehende Wege staubfrei gemacht (= asphaltiert). Auf dieser Trasse könnte dann der LKW-Verkehr geführt werden.

Sicht der Bürgerinitiative: „Auf dieser Strecke fahren 400 LKW pro Tag.“
Die Gemeinde informiert: Diese Zahl ist auf Basis der bestehenden Studien nicht nachvollziehbar. Die ersten 8 bis 10 Jahre wird das Verkehrsaufkommen im Vergleich zur aktuellen Situation sogar deutlich niedriger sein, da in dieser Zeit noch keine Befüllung der neuen Abbaufelder stattfinden wird. Auch in der darauffolgenden Phase werden die Fahrten eher im Bereich von durchschnittlich 200 Fahrten pro Tag liegen. Bis dahin arbeiten wir weiter hartnäckig daran, eine Lösung über die Raststätte endlich umsetzen zu können (Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung vom 7.12.2023).

Sicht der Bürgerinitiative: „Wenn die LKW-Trasse in Betrieb ist, gibt es Begehrlichkeiten zur Erweiterung.“
Die Gemeinde informiert: Die Straßenführung verläuft durch unser Retentionsbecken und durch die Landesblauzone. Hier sind also keine neuen Bauwerke möglich. Dies ist auch weder geplant noch seitens der Gemeinde gewünscht.

Sicht der Bürgerinitiative: „Die Renaturierung des Emmebachs wird durch diese Straße abgewertet.“
Die Gemeinde informiert: Direkt neben dem renaturierten Emmebach verläuft die am stärksten befahrene Strecke der Autobahn A14 mit deutlich mehr Verkehr (wochentags mehr als 60.000 KfZ am Tag – davon ca. 5.000 LKW mit über 3,5 Tonnen). Diese wurde bisher nicht als Belastung für das renaturierte Gebiet gesehen. Die Autobahn liegt sogar deutlich näher am Emmebachradweg als die geplante Entlastungsstraße.

Sicht der Bürgerinitiative: „Die Trasse führt am geplanten Nachwuchstrainingsplatz vorbei.“
Die Gemeinde informiert: Der neue Nachwuchstrainingsplatz ist nicht an dieser Wegführung geplant, sondern parallel an der Verlängerung des Weges „Kratten“ => Frauenwies. Im Gegenteil: Der Nachwuchscampus kann über die Wiesstraße und anschließend über den neuen Radweg entlang des Emmebachs direkt auf geschützten Wegen erreicht werden. Der neue Trainingsplatz für die Kinder und Jugendlichen wird in weiterer Folge entlang der bisherigen Plätze fußläufig angebunden.

Sicht der Bürgerinitiative: „Die Einmündung beim Schnabelholz schafft diese Menge an Fahrzeugen nicht.“
Die Gemeinde informiert: Bei der Renaturierung des Emmebachs war das Verkehrsaufkommen an dieser Kreuzung ebenfalls sehr groß, es gab keine nennenswerte Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs. Das Landesstraßenbauamt hat bestätigt, dass dies möglich ist. Sollte es doch notwendig sein, kann dies mit geringfügigen Adaptierungen, z.B. in Form einer gesteuerten Vorschaltampel, gelöst werden.

Sicht der Bürgerinitiative: „Der Weg zum Alten Rhein oder ins Freibad Rheinauen wird unattraktiv.“
Die Gemeinde informiert: Die LKW fahren die gleiche Wegstrecke wie bisher, nur eben um mehrere hundert Meter versetzt. Wer ins Naherholungsgebiet will, quert den Fahrweg der LKW bisher schon im Ortsgebiet.

Sicht der Bürgerinitiative: „Die angedachte Verkehrslösung bildet einen Widerspruch zum räumlichen Entwicklungsplan (REP) der Gemeinde Altach vom Dezember 2022.“
Die Gemeinde informiert: Im REP ist festgehalten, dass die Weiterführung des Kiesabbaus im Rahmen einer Volksabstimmung von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bejaht wurde. Zudem ist festgehalten, dass die Gemeinde den Auftrag hat, eine Lösung für die Abwicklung des Schwerverkehrs zu entwickeln und damit den Schwerverkehr im Wohngebiet zu reduzieren.