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40 Sonnenkindergärten: Abschluss eines Erfolgsprojekts

Land auf, Land ab erstrahlen in Altach und in 39 weiteren Vorarlberger Gemeinden mittlerweile 40 Sonnenkindergärten: Hier wird der Strom für den Kindergarten teilweise oder – je nach Dimensionierung – sogar ganz aus der eigenen Photovoltaik-Anlage am Dach gewonnen. Darüber hinaus lernen PädagogInnen und Kindergartenkinder viel über erneuerbare Energien und Energieautonomie. Seit 2019 läuft das Projekt in Kooperation mit dem Energieinstitut, nun ist es in der Zielgeraden angekommen und kann auf eine äußerst erfolgreiche Bilanz zurückblicken.

„Mit dem Projekt konnten über 400 PädagogInnen zum Thema erneuerbare Energien allgemein – und Solarenergie im speziellen – geschult werden, sie haben wiederum insgesamt rund 2.200 Kindergartenkinder erreicht. Und dieses Wissen wird natürlich wieder in die Familien getragen“, nennt Energielandesrat Daniel Zadra einige Zahlen zur Multiplikator-Wirkung des Projekts. Bei einem Besuch des Kinderhaus Kreuzfeld in Altach blickte er auf die Erfolge der vergangenen fünf Jahre zurück. Für diese würden nicht nur die vielen strahlenden Kindergesichter sprechen, „das Projekt ist auch ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der Vorarlberger Klimaschutzziele.“

Spielerisches Lernen

Seit 2019 unterstützt das Land Vorarlberg im Rahmen der Initiative „MissionZeroV“ Gemeinden bei der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf den Kindergärten. Die teilnehmenden Kommunen erhalten dabei eine Landesförderung von bis zu 3.500 Euro. Den Kindergärten wird gleichzeitig ein umfangreiches Paket zur Verfügung gestellt, mit dem die Kinder die Energie der Sonne kennenlernen und erforschen können – und zwar spielerisch. Dazu gehört neben dem Projektvorbereitungstag und der fachlichen Begleitung durch das Energieinstitut Vorarlberg, ein Praxishandbuch sowie eine „Sonnenbox“ mit zahlreichen Materialien zum Experimentieren und Ausprobieren.

Diese Herangehensweise fand auch bei den Pädagoginnen großen Anklang: „Mir hat besonders gefallen, dass wir PädagogInnen mit der Schulung im Energieinstitut, der Sonnenbox und dem Handbuch, ganz einfach und ohne Mehraufwand in der Vorbereitung, zu Multiplikatoren der Energiewende werden konnten“, sagt Elisabeth Aichner, die den Kindergarten Kreuzfeld in Altach leitet.

Preisgekröntes Kinderhaus

Dass das Ende des Projekts ausgerechnet im Kinderhaus Kreuzfeld gefeiert wird, ist kein Zufall: „Das Kinderhaus Kreuzfeld spiegelt den hohen Anspruch der Gemeinde Altach an unsere Kinderbetreuungseinrichtungen wider. Das Gebäude beeindruckt mit hohen pädagogischen Standards sowie seinem Nachhaltigkeitskonzept. Es handelt sich um ein wunderschönes, und funktionell durchdachtes Gebäude, in dem sich die NutzerInnen sehr wohl fühlen“, sagt Altachs Bürgermeister Markus Giesinger. Neben einer qualitativ hochwertigen Planung wurde auch auf die höchsten Energie- und Materialstandards gesetzt. Der Holzbau mit höchsten ökologischen und energetischen Standards hat ganze 971 Punkte beim Kommunalgebäudeausweis erreicht und wurde mit dem Vorarlberger Holzbaupreis ausgezeichnet. „Somit ist das Kinderhaus Kreuzfeld geradezu prädestiniert dafür, ein Sonnenkindergarten zu sein“, sagt Giesinger.

Vorreiterin voller Freude

Das Projekt lief zwar fünf Jahre, die Historie ist allerdings schon viel älter. Als Pionierin für die Sonnenkindergärten gilt Hildegard Breiner, die bereits 1996 mit der „SonnenSchein-Kampagne“ VorarlbergerInnen für die Bedeutung von Photovoltaik sensibilisierte. Bereits 1978 war Breiner gemeinsam mit ihrem Mann im Widerstand gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf aktiv – mit Erfolg. Nirgends in Österreich war die Ablehnung für das AKW so hoch wie in Vorarlberg, 84,4 Prozent stimmten damals dagegen. Für ihr jahrzehntelanges Engagement für erneuerbare Energie und gegen Atomkraft erhielt Breiner zuletzt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Sie ließ es sich nicht nehmen, zum Abschluss des Sonnenkindergärten-Projekts nach Altach zu kommen: „Kinder sind unsere Zukunft. Dass sie von Kleinauf lernen, wie wichtig es ist, auf erneuerbare Energie zu setzen, ist deswegen ein richtiger Gewinn.“