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10 Jahre Islamischer Friedhof Altach

Im Jahre 2012 ist in der Gemeinde Altach der erste islamische Friedhof Vorarlbergs eröffnet worden. Am Mittwochabend, dem 22. Juni 2022 wurde das 10-jährige Jubiläum mit einem Festabend begangen.

Im Rahmen der Feier im Veranstaltungszentrum KOM wurde besonders der Einsatz und die Weitsicht der damals handelnden Personen hervorgehoben. Bürgermeister Markus Giesinger, Landesrat Christian Gantner und die Präsidentin der islamischen Glaubensgemeinschaft Elif Dagli würdigten dabei die Verdienste ihrer Vorgänger. Neben Altbürgermeister Gottfried Brändle und dem damaligen Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft Vorarlberg, Abdi Tasdögen, waren unter anderem der damalige Landesrat Erich Schwärzler, der damalige Präsident des Gemeindeverbandes, Wilfried Berchtold und der damalige Geschäftsführer des Gemeindeverbandes Otmar Müller zur Feier gekommen.

„Sie haben mit ihrer Initiative einen Schritt in die richtige Richtung gewagt, waren mutig und haben mit der Umsetzung des Islamischen Friedhofs völliges Neuland betreten. Dafür möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen. Dass diese Einrichtung so besteht, ist keine Selbstverständlichkeit – gibt es doch in Österreich nur zwei Einrichtungen dieser Art“, erklärte Bürgermeister Markus Giesinger in seiner Begrüßungsrede.

Die enorme Resonanz, welche der Friedhof seit seiner Eröffnung weit über die Grenzen Vorarlbergs hervorgerufen hat, ist neben der großen Akzeptanz in der Bevölkerung, der beste Beweis dafür, dass die Errichtung, dass der Platz, an dem der Friedhof steht und nicht zuletzt, dass auch die Architektur und das Gebäude genau richtig sind. Bester Beweis dafür sind die unzähligen Gruppen, welche in den letzten Jahren von Gottfried Brändle, Eva Grabherr, Ali Can und dem Vorarlberger Architekturinstitut durch die Räumlichkeiten des vom Architekten Bernardo Bader geplanten Friedhofs geführt wurden.

Der Islamische Friedhof Altach steht für Angehörige des Islam aller Gemeinschaften sowie aus allen Gemeinden und Städten Vorarlbergs, die sich nach islamischem Ritus begraben lassen möchten, offen. Die Anlage verfügt über 728 Gräberfelder (knapp 19% sind belegt), eine Anlage für die rituelle Waschung, einen gedeckten Bereich für die Verabschiedung der Toten von der Gemeinschaft und einen kleinen Gebetsraum. Die Gräberfelder sind so angelegt, dass die Toten in der rituell korrekten Ausrichtung der Körper nach Mekka begraben werden können. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren am Islamischen Friedhof in Altach 115 Bestattungen (davon 39 Kinder) und 506 Waschungen durchgeführt.

„Es geht beim Islamischen Friedhof in erster Linie aber nicht um die Zahlen, sondern es geht immer um die Menschen. Es geht darum, Verstorbenen eine würdige letzte Ruhestätte geben zu können. Es geht darum, dass Angehörige die Möglichkeit haben diese letzte Ruhestätte in der Nähe ihres Wohnortes aufzusuchen. Es geht darum jedem Menschen, egal welcher Religion er oder sie angehört hat, eine würdige letzte Ruhestätte zu ermöglichen. Und ich darf mit Fug und Recht behaupten, dass in Kooperation zwischen Land, Gemeindeverband, Gemeinde Altach und der islamischen Glaubensgemeinschaft hier ein Musterbeispiel für Zusammenarbeit errichtet wurde“, so Bürgermeister Markus Giesinger abschließend.